Die vielleicht berühmtesten „Abnehmer“ sind die Teilnehmer der TV-Show „The Biggest Loser“.
Im Durchschnitt wogen sie zu Beginn der Show ca. 150 Kilo. Nach 30 Wochen rigider Kalorienreduktion und viel Sport verloren sie im Schnitt knapp 60 Kilo. Der prominenteste „Loser“ nahm über 70
Kilo ab und trat in zahlreichen Talkshows als gefeiertes Vorbild auf.
Weniger bekannt sind die Ergenisse der „Biggest Loser“-Studie, die im Mai 2016 veröffentlicht wurde.
14 Teilnehmer wurden sechs Jahre nach Ende der Show neuerlich untersucht.
ALLE, bis auf einen, hatten ca. 90% des Gewichts wieder zugenommen, fünf wogen sogar mehr, als vor dem Bewerb. Bei keinem von diesem liegt das zugenommene Gewicht an Muskelaufbau, sondern alle
hatten reine Fettmasse zugelegt. Und das, obwohl sie ihr rigides Sportprogramm aufrecht gehalten hatten.
Warum funktioniert diese Methode nicht? Hier wird meist der Jojo-Effekt beschrieben: „Durch das Hungern verringert sich der Ruhe-Metabolismus. Der Körper verbrennt eben weniger, und deswegen,
wenn wir nach der Diät wieder normal essen, nehmen wir wieder zu.“
Das ist zwar richtig, beschreibt das Phänomen aber völlig ungenügend.
(Alle nun folgenden Zahlen sind Durchschnittswerte):
Der Kalorienverbrauch der Bewerber war zu Beginn der Show rund 2600 Kal. Zu Ende des Bewerbs, als die Bewerber ihr niedrigstes Gewicht hatten, war er auf 2000 Kal abgesunken. Wie lange
dauert dieser Effekt? Ab wann steigt der Metabolismus wieder?
Gar nicht.
Sechs Jahre später war er auf 1900 Kal weiter gesunken. Das heißt, die armen Menschen, die nun wieder ca. 130 Kilo wogen und weiter brav Sport betrieben, müssten täglich 700 Kalorien einsparen,
NUR UM NICHT ZU ZUNEHMEN. Das würde konstanten Hungerzustand bedeuten. So kann man nicht leben.
Noch bedenklicher sind andere Werte:
Der Blutzuckerspiegel, LDL, Triglyzeridwerte stiegen bei allen auf einen Level, der höher lag, als vor Beginn der Show. Schilddrüsenhormon sank, was den Stoffwechsel verlangsamt.
Die beiden wichtigsten Werte sind jedoch Insulin- und Leptinwerte.
Leptin ist das wichtigste Sättigungshormon, Insulin ist das Fettspeicherhormon. Vereinfacht gesagt:
Leptin macht satt, Insulin macht dick. Wir wollen also viel Leptin, wenig Insulin im Blut haben.
Wie erging es den Bewerbern hier? Sechs Jahre nach Ende der Show war der Leptinwert um fast die Hälfte niedriger, als vor der Show, und der Insulinspiegel um 23% höher. Man sieht, der
Körper kämpft mit allen Mitteln gegen Gewichtsabnahme. Die Diät hat den Stoffwechsel der Leute ruiniert. Sie haben keine Chance, nicht wieder dick zu werden.
Erschreckend? Ich finde, ja.
Das hindert die Ernährungsexperten jedoch nicht, uns weiterhin empfehlen, dass wir, um abzunehmen, Kalorien reduzieren und Sport betreiben sollen.
Die Pointe ist jedoch, dass die Experten am Ende darauf verweisen, dass die Teilnehmer immerhin 10% weniger wogen, als zu Beginn, und das sei immer noch besser, als die 7% Gewichtsreduktion, die
im Durchschnitt von anderen offiziellen Abnehmprogrammen langfristig erreicht werden.
Und das, meine lieben LeserInnen, ist die totale Bankrotterklärung herkömmlicher Diätprogramme.