Es gibt drei Makronährstoffe. Drei, und nur drei. Alles, was Sie essen, wird im Körper zu einem der drei Makronährstoffe:
Kohlenhydrat, Protein oder Fett. Ihrem Körper ist es egal, ob Sie Fasane essen, Trüffel und Kaviar, 7stöckige Hochzeitstorten, Wurstbrote oder Avocadotoast. Binnen kurzer Zeit (oft nur nach
Minuten) ist das Zeug zerlegt in Kohlenhydrate, Proteine oder Fett. Dazu kommen ein paar Mineralien und Wasser. (Vitamine SIND Proteine).
Vielfach geistert ein Vergleich durch die Ernährungslandschaft, der zwar durchaus hinkende Stellen hat, aber für das jetzige Thema enorm hilft, das Entscheidende zu verstehen.
Die Low-Carb-Philosophie, der auch ich bis zu einem gewissen Grad anhänge und folge, sagt: Kohlenhydrate erhöhen den Insulinspiegel im Blut am meisten. Fett am wenigsten.
Man nimmt daher am besten ab, wenn man KH's möglichst reduziert und sich dafür am Fett satt ist. Denn wir wissen, dass Insulin das Fettspeicherhormon schlechthin ist. Es hat die Aufgabe, die
gegessenen Kohlenhydrate aus dem Blut zu schaffen. Sie werden z.T. verbrannt, der Überschuss wird in die Leber gekarrt, die sie in Fett verwandelt. Seit die Ernährungsberatung propagiert, dass
wir viele Kohlenhydrate essen sollen und dafür kaum Fett, werden wir immer dicker. Die erste Empfehlung dieser Art kam 1977 heraus.
Das war der Effekt:
Das ist die Entwicklung des Übergewichts in OECD-Ländern. Österreich ist rosa.
Ja, es ist also sinnvoll, sich auf das zu besinnen, was jede Frau bis 1970 'wusste', nämlich dass Brot, Nudeln, Kartoffeln und Süßes dick machen. Man muss nicht übertreiben und gleich
richtig ketogen, oder 0% Kohlenhydrate gehen, wie das Manche empfehlen. Aber ein bissl runterfahren ist sicher eine gute Idee, wenn man mit dem Gewicht kämpft.
Warum ist es klüger, mehr Fett zu essen? Nun kommen wir zu dem Vergleich. Stellen Sie sich vor, Ihr Körper ist ein Verbrennungsofen. Die oberste Direktive ihres Gehirns lautet: das Feuer darf
niemals ausgehen, denn dann ist man tot. Irgendwas muss also immer verbrannt werden. Logischerweise verbrennt der Körper das, was er kriegt.
Kohlenhydrat ist das Papier unter den Brennstoffen. Es brennt sofort lichterloh, fühlt sich kurz warm und gut an und ist ganz schnell weg. Deswegen wollen wir 'Papier', wenn wir körperlich
arbeiten oder sehr erschöpft sind. Es ist der Kickstarter für ein schönes Feuer. Doch wenn wir fast nur 'Papier' essen, also Stärkehaltiges, brauchen wir ständig Nachschub, genau wie ein Ofen,
den Sie mit Papier heizen. Das sind die Menschen, die alle 2, 3 Stunden Essen oder Energy Drinks brauchen.
Protein ist Holz. Es ist jener Brennstoff, der eine gute Wärme gibt und etwas länger anhält. Doch Ihr Ofen ist klug. Er verbrennt Protein nicht so gern nur für Wärme und das tut ihm auch nicht
gut. Protein ist wie das 'Holz' im Körper. Man kann es fabelhaft lagern, als Baustoff für Wände, Decken, Möbel, Rosenspaliere verwenden und sogar Geschirr daraus machen.
Fett ist die Kohle für Ihren Ofen. Schöne schwarze Kohlebriketts gibt man in den Ofen, wenn bereits eine Glut da ist. Dann verbrennt die Kohle langsam und stetig und gibt die beste Wärme und
macht den wenigsten Schmutz, weil sie restlos verbrennt. Der Sättigungseffekt ist bei Kohle am größten. Deswegen ist es nahezu unmöglich, sich am Fett oder an sehr fetten Speisen zu überfressen.
Und weil 'Kohle ' den wenigsten Schmutz erzeugt, werden die Hormone am wenigsten gestört, die Insulinausschüttung ist minimal und der Ofen freut sich.
Ja, Kohle (Fett) hat den größten Brennwert (Kalorien). Aber ein Brikett reicht für Stunden, während ein Riesenstoß Papier binnen Minuten verbrannt ist. Und schon essen wir das nächste. Und
das nächste. Und kommen am Ende des Tages aufs selbe oder mehr.
Soweit der Vergleich in Bezug auf Low Carb und warum das hilfreich ist, um gesünder zu essen. Was ist nun mit Real Food? Damit ist gemeint, dass man keine prozessierten, sondern nur
naturbelassene Lebensmittel essen soll. Vorzugsweise solche, die man roh und komplett unverarbeitet kauft und selber ohne jegliche „Koch-“ oder „Würz“hilfen zubereitet.
Wir wissen schon, es ist nicht gut, dem Körper zuviel Papier zu geben. Das brennt nicht lang:
ErnährungsberaterInnen werden Ihnen sagen, man solle ballaststoffreiche Vollkornprodukte bevorzugen:
Das brennt auch nicht lang, erzeugt aber mehr Nebenstoffe, die der Körper entsorgen muss. In Wirklichkeit essen wir heutzutage aber v.a. sowas:
Etwas Papier und viel holografische Drucke, Cellophanbeigaben, Klebstoffe, toxische Farben, usw.
Das sind die Riegel, die schicken Brötchen, die Pralinen, die „Vitaminsäfte“, die Limos, die fertigen Kartoffelgratins, die fettlosen Haribos, die fettlosen Puddingdesserts, usw. Meinen Sie, dass
die Nebenstoffe, die Sie Ihrem Ofen zuführen, den ganzen Apparat stören? Ich würde sagen, unbedingt!
Statt sauber verbrennendem Holz
essen wir:
Resopalbeschichtungen, Klebstoffe, Farben, Leime, rostige Nägel, Lacke und Lösungsmittel. Das sind die veganen Pseudofleisch-Dinger, Fleisch von schlecht gehaltenen und falsch gefütterten Tieren,
Antibiotika-Fische, Käfighaltungseier, fettarmer Käse, fettlose Milchprodukte, Proteinshakes, Eiweißbrote und alles aus Soja.
Statt guter Steinkohle
essen wir:
hübsche, aber wertlose Steine. Sie haben theoretisch viel Energie, aber unsere Öfen können sie nicht aufspalten. Sie werden an den Hüften abgelegt und sind nie mehr für irgendetwas gut.
Das sind die Margerinen, die erhitzten Keimöle, die Transfette und alles, in denen das drin ist: Fertigprodukte jeglicher Art und alles, was Sie in einem Restaurant oder einer Fast Food-Bude
bekommen.
Also ja, wenn wir die Wahl zwischen Low Carb oder Real Food haben, ist Real Food auf jeden Fall wichtiger. Erinnern Sie sich an die Grafik, die aufzeigt, wie sich unser Übergewicht seit 1977
entwickelt hat? Die fehlgeleitete fettarme-, und kohlenhydratreiche Ernährungsempfehlung ist der eine Teil des Problems. Der zweite Teil des Problems ist, was die Lebensmittelindustrie seitdem an
„Produkten“ erfunden hat. Daher mein dringender Rat: Essen Sie niemals „erfundende Produkte“. Sondern nur noch echtes Essen.
Nachtrag: Ich bin immer noch zuckerfrei und habe knapp 60 Kilo. Die häufigste Begrüßung von Freunden ist derzeit: „Du bist ja so dünn!“ Ich *grins*. Daran kann man sich gewöhnen.